Thema: Familie und Gleichstellung
| Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit | Familie, Opferschutz

Koordinierte Bekämpfung häuslicher Gewalt

Mit dem „Aktionsplan gegen häusliche Gewalt“ hat die saarländische Landesregierung Maßnahmen festgelegt, die den Schutz der Opfer häuslicher Gewalt in den Mittelpunkt stellen und zur Verbesserung der Interventionen von Polizei, Staatsanwaltschaft, Zivil-/Strafgerichte, Frauenhäuser, Beratungsstellen, Jugend- und Sozialämter beitragen. Hierzu wurde beim Justizministerium die Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt eingerichtet. Ihr Ziel ist es, im Kampf gegen häusliche Gewalt die Kräfte zu bündeln und sowohl einen nachhaltigen und wirksamen Opferschutz als auch die Inverantwortungnahme der Täter zu gewährleisten.

Direkte Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt bieten die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt,  der Frauennotruf, die Frauenhäuser und die spezialisierten Beratungsstellen für Migrantinnen

Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt

Bei der Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, die nach einem pro-aktiven Beratungsansatz arbeitet, erhalten Opfer häuslicher Gewalt Informationen und Unterstützung. Die Beraterinnen gehen, das Einverständnis der Betroffenen  vorausgesetzt, auf die Betroffenen zu und erleichtern ihnen so die Kontaktaufnahme. Außerdem bietet die Beratungs- und Interventionsstelle ein Hilfeangebot für Kinder und Jugendliche, die ebenfalls von Gewalt betroffen sind oder häusliche Gewalt miterleben mussten.
Die Interventionsstelle ist telefonisch  erreichbar unter 0681 / 37 99 61-0 sowie per Fax unter 0681 / 379961-15.

Frauennotruf


Die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs für vergewaltigte und misshandelte Frauen beraten und unterstützen telefonisch und persönlich Frauen, die misshandelt wurden / werden und Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind: Sie hören zu, informieren und vermitteln weiter an spezialisierte Stellen, zum Beispiel im ärztlichen oder psychologischen Bereich. Die Beraterinnen begleiten die Frauen bei allen Schritten, die sie nicht allein unternehmen können / wollen (zum Beispiel zur Polizei, zum Prozess, zur Ärztin). Für Migrantinnen besteht die Möglichkeit, die Beratungsgespräche auch mit Dolmetscherinnen zu führen.

Telefonisch zu erreichen ist der Frauennotruf montags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr und dienstags und freitags von 9 bis 12 Uhr unter der Nummer (0681) 3 67 67. Außerhalb der Telefonzeiten können betroffene eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, die Beraterinnen rufen schnellstmöglich zurück.

AWO-Frauenhäuser

Die drei saarländischen Frauenhäuser als Schutzeinrichtungen bieten Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, und ihren Kindern eine sichere Unterbringung, Unterkunft, Beratung und Unterstützung. Grundsätzlich kann jede misshandelte oder von Misshandlung bedrohte Frau, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Kultur oder ihrem Aufenthaltsstatus aufgenommen werden. Selbstmordgefährdete oder psychiatrisch behandlungsbedürftige Frauen sowie Frauen mit einem Suchtproblem können nicht aufgenommen und werden weitervermittelt, da diese Hintergrundproblematik dieser Frauen die fachlichen Möglichkeiten der Frauenhäuser übersteigt.
Frauenhäuser sind rund um die Uhr besetzt. In einem telefonischen Vorgespräch kann geklärt werden, ob die Frau eine Aufnahme oder nur ein Beratungsgespräch wünscht. Die Adressen der Frauenhäuser werden zum Schutz der Bewohnerinnen nicht veröffentlicht.

Frauenhaus Saarbrücken       (06 81) 99 18 00
Frauenhaus Saarlouis              (0 68 31) 22 00
Frauenhaus Neunkirchen      (0 68 21) 9 22 50

Elisabeth-Zillken-Haus

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Elisabeth-Zillken-Haus helfen Mädchen, Frauen und deren Kindern in Notlagen, sie bieten in der Schutzeinrichtung eine sichere Unterkunft und unterstützen die Frauen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Lebensperspektiven. Gezielte Hilfen zur Problembewältigung und Möglichkeiten zur Selbsthilfe werden angeboten. Die Aufnahme kann zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch sonn- und feiertags erfolgen.
Die Mitarbeiterinnen des Elisabeth-Zillken-Haus sind telefonisch erreichbar unter Telefon: 0681/9 10 27-0

Spezialisierte Beratungsstellen für Migrantinnen


Therapie interkulturell
Beratungsstelle des Vereins „Therapie Interkulturell“. richtet sich insbesondere an Frauen mit Migrationshintergrund, die von häuslicher (und sexualisierter) Gewalt betroffen sind. Die Beratungsstelle wird von zwei Beraterinnen betreut, die selbst persischen und bosnischen Migrationshintergrund haben. Die Mitarbeiterinnen betreuen und begleiten diese Frauen, sie unterstützen sie und informieren über das Gewaltschutzgesetz, Sorgerecht und Ausländerrecht. Dabei können die Mitarbeiterinnen auf ein Netz von speziell weitergebildeten Dolmetscherinnen zurückgreifen.. Ein weiteres Aufgabengebiet von Therapie Interkulturell ist die Unterstützung der oftmals selbst traumatisierten Kinder in den betroffenen Familien. Die Mitarbeiterinnen beraten die Mütter in Erziehungsfragen und informieren über Unterstützungsmöglichkeiten. Im Bedarfsfalle werden die Frauen an Psychotherapeutinnen zur Langzeittherapie oder an weitere Stellen wie zum Beispiel Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte weiter vermittelt.
Telefon: (06 81) 37 35 35.

Aldona e.V.
Die russisch und polnisch sprechenden Mitarbeiterinnen von Aldona e.V., der Beratungsstelle für Migrantinnen, die auch auf die Hilfe von Dolmetscherinnen für andere Sprachen zurückgreifen können, bieten ausländischen Frauen, die Gewalt und Zwang ausgesetzt sind, psychosoziale Beratung an. Sie leisten Betreuung und Unterstützung in Notsituationen, Information über Ausländerrecht und Hilfe bei der Klärung der sozialen und rechtlichen Situation oder bei Amtsgängen, Vermittlung von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, Ärztinnen und Ärzten sowie Prozessbegleitung.
Telefonisch sind die Beraterinnen montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr unter folgenden Telefonnummern erreichbar:

(06 81) 37 36 31
(01 73) 3 06 58 32
(01 72) 6 84 31 00

Trauma-Ambulanz der AHG Klinik Berus


Im Juni 2012 hat das Saarland mit der Einrichtung einer Trauma-Ambulanz (als Pilotprojekt) ein weiteres Hilfeangebot für traumatisierte Gewaltopfer geschaffen. Im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) bietet die Trauma-Ambulanz den Betroffenen sexueller Gewalt psychotherapeutische Unterstützung (Behandlung von Belastungssymptomen, Prüfung der Indikation für eine langfristige Therapie/Beratung, Prävention chronischer Traumafolgestörungen) und stellt neben der Diagnostik der vorliegenden psychischen Symptome die Vermittlung weiterer Hilfsangebote sicher. Die Anmeldung der Traumaambulanz ist erreichbar montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr:

AHG Klinik Berus – Traumaambulanz OEG-Gewaltopfer –
Orannastraße 55
66802 Überherrn-Berus
Telefon: 0 68 36/ 39-1 61; -1 86
E-Mail: traumaambulanz-berus@ahg.de

Kontakt

Marion Ernst
Referatsleiterin C1

Franz-Josef-Röder-Straße 23
66119 Saarbrücken

Saarland-Markenzeichen mit der Regierungswortmarke Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

Publikation

Ärztebroschüre Häusliche Gewalt: Erkennen, Behandeln, Dokumentieren

Gewalt gegen Kinder und Jugendliche (3. Auflage)

Kinderschutz und Kindeswohl bei elterlicher Partnerschaftsgewalt

Kinderschutz in der Täterarbeit

Zuweisungsmöglichkeit Täterarbeit